„Wir leben davon, dass die Natur uns Menschen etwas gibt. Deshalb geht bitte mit allen Lebensmitteln stets sorgfältig um!“ Landwirt Bernd Im Winkel und Hegering-Fachmann Gerd Tersluisen haben am Dienstag um 8.45 Uhr aufmerksame junge Zuhörer, als sie diese bedenkenswerten Sätze sprechen.
Natur-Fachmann Gerd Tersluisen hatte wieder zur frühen Wanderungen durch Feld und Flur eingeladen – und die Drittklässler der Josefschule in Alt-Rentfort folgten begeistert seinem Aufruf.
Durch die Natur; dem Wild auf der Spur; oder auch: ab in den Kuhstall – seit dem Jahr 1995 schon bietet Gerd Tersluisen seine bereits viel beachteten Natur-Spaziergänge der besonderen Art an. Am 19., 20. und 21. April waren und sind die Drittklässler der Josefschule nun wieder dran.
Ja, die Kinder sollen hier erfahren, „dass hinter jeder Wurst und jedem Schnitzel ein Lebewesen steht, das für uns sein Leben lassen musste“, so formuliert es Gerd Tersluisen. Ja, ein Bauernhof ist kein Streichelzoo. Auch Landwirt Bernd Im Winkel macht das vor den Mädchen und Jungen immer wieder deutlich, wenn er etwa erläutert, dass die männlichen Kühe verkauft und nach 17 oder 18 Monaten geschlachtet werden. Derweil blicken die jungen Kälber die jungen Gäste aufmerksam und mit großen Augen an und zeigen an beiden Ohren ihre gelben Kennmarken.
Ein „Bauernhof live“ als spannendes Unterrichtsprogramm. Vorbildlich!
Hasen, Fasane, Kaninchen und Kibitze
Die Tersluisen-Wanderungen führen stets durch einen schönen Teil des Rentforter Reviers: Hasen, Fasane, Kaninchen, Kibitze, Krähen und Rehe können die Kinder bestaunen. Weitere Natur-Attraktionen folgen kurz darauf: Im Waldpädagogischen Zentrum in Grafenwald wird erst der Hunger gestillt, dann geht es über das Gelände. Eine gläserne Brutmaschine zeigt das Schlüpfen der Küken. Die Kinder erfahren, dass die Blätter eines Baumes wie ein riesiges Staubtuch wirken und dass jeder Baum einen wichtigen Beitrag zur Sauerstoff-Versorgung der Atmosphäre leistet.
Gerd Tersluisen nutzt die schöne Wandergelegenheit auch, um für den Dachs, das Wildtier des Jahres 2010, ein wenig „Werbung“ zu machen. „Seit undenklichen Zeiten gibt es den Dachs auch in Gladbeck“, formuliert der Hegering-Fachmann. Seine nächtliche Lebensweise mache ihn allerdings zu einem „selten zu beobachtenden Wildtier“. Leider würden viele Dachse bei Verkehrsunfällen, etwa auf der A 31 oder auch auf der B 224, getötet. . .
Mit dem Umweltpreis der Stadt ausgezeichnet
Gerd Tersluisen versteht es, das Interesse der Kinder zu wecken. Und er strahlt jene fachliche Kompetenz aus, die sich schnell Gehör verschafft. Und so wurden seine Wander-Aktivitäten ja auch schon mit dem Umweltpreis der Stadt ausgezeichnet.
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